Was ist eine Epicondylitis ?
Die Epicondylitis, auch bekannt als Tennisellenbogen oder Golferellenbogen, ist eine Erkrankung, die durch Schmerzen am außenseitigen oder innenseitigen Ellenbogen (Epicondylus) gekennzeichnet sind. Sie tritt häufig aufgrund von Überbeanspruchung oder wiederholten Belastungen auf, die die Beuge- oder Strecksehnen des Unterarmes belasten.
Die Symptome einer Epicondylitis können Schmerzen, Steifheit, Schwellung und Empfindlichkeit im Ellenbogenbereich umfassen. Die Schmerzen können sich von der Ellenbeuge bis zum Handgelenk erstrecken und bei bestimmten Bewegungen, wie dem Greifen oder Heben von Gegenständen, verschlimmert werden.
Medizinische Erläuterung
Bei der Epicondylitis liegt eine chronische Überlastung der Sehnenansätze am äußeren (Tennisellenbogen)oder inneren (Golferellenbogen) Epicondylus des Ellenbogens vor. Dabei kann es neben einer Entzündung und Schwellung des Sehnenansatzes (Enthesiopathie) zu verschiedenen Stufen der Rissbildung in der Sehnenplatte kommen. Die Schwere der Sehnenschädigung entscheidet über Prognose und Therapieansatz. Daher sollte bei anhaltenden Beschwerden eine MRT Bildgebung erfolgen.
Konservative Behandlung
Die primäre Behandlung der Epicondylitis erfolgt in der Regel konservativ und ist in den meisten Fällen auch erfolgversprechend. Lokale Maßnahmen wie Friktionsmassagen, Iontophorese und eine nach Schmerzlinderung vorsichtige Dehnung und Kräftigung der betroffenen Muskulatur bringt Beschwerdelinderung. Schonung in dieser Phase ist wichtig. Auch eine Stoßwellentherapie und eine Behandlung mit Eigenblut (PRP) sind wichtige Bestandteile der konservativen Therapie. Damit können ca. 90% der Patienten erfolgreich behandelt werden.
Operative Behandlung
Bei frustranem konservativen Vorgehen und bestehender Schädigung der Sehnenplatte ist die Indikation zur Operation zu stellen.
Unsere Technik
Nach erfolgter diagnostischer Arthroskopie wird über einen kleinen Hautschnitt der krankhaft veränderte Anteil der Sehne des Musculus extensor carpi radialis brevis (ECRB) entfernt und der Knochen im Bereich des Epicondylus teilweise eröffnet. Im Anschluss werden die Sehnen mittels kleinen Knochenankern wieder am Knochen fixiert. Dadurch kommt es zu einer Heilung des Sehnengewebes auf dem Epicondylus. Ein analoges Vorgehen ist auch beim selteneren Golferellenbogen möglich.
Stationärer Aufenthalt
2 Tage
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung sieht das Tragen einer Unterarmschiene für 6 Wochen vor, damit die rekonstruierten Sehnenansätze nicht überlastet werden. Direkt postoperativ beginnt die vorsichtige Nachbehandlung unter krankengymnastischer Anleitung nach einem von uns ausgearbeiteten Schema. Je nach Tätigkeit kann der Beruf nach ca. 8 Wochen wieder aufgenommen werden. Belastende Tätigkeiten oder Sport sollten frühestens 3 Monate nach dem Eingriff begonnen werden.
Ihr Arzt
Prof. Dr. med. Frank Martetschläger
Schulter-und Ellenbogenchirurgie